Bei Forschung an und für Menschen eine wertvolle Orientierungshilfe
Ethikkommission der bayerischen Hochschulen (GEHBa) tagte an der OTH Regensburg.
Mai 2024
Ethische Aspekte werden in der Forschung immer wichtiger. Mit diesen bedeutenden gesellschaftlichen Fragen beschäftigt sich die Gemeinsame Ethikkommission der Hochschulen Bayerns (GEHBa). Die Kommission beurteilt und bewertet Forschungsprojekte und verhindert, dass dabei Menschen oder Mitmenschen durch Forschung geschädigt werden, gerade wenn es um sensible Themen wie den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) geht. Möglicherweise kann KI in Zukunft vorhersagen, ob jemand im Alter dement wird oder an Depressionen leidet – daher ist der Schutz von Menschen elementar.
Vor kurzem fand das zweite Präsenztreffen der Kommission an der OTH Regensburg statt. Unter dem Motto „Weichenstellungen“ diskutierten Mitglieder der GEHBa, Hochschulleitungen und Vertreterinnen und Vertreter aus der Forschung über zukunftsweisende Themen und Herausforderungen im Bereich der ethischen Prinzipien in der Hochschulbildung und -forschung.
Prof. Dr. Karsten Weber eröffnete die Veranstaltung, die von Prof. Dr. Oliver Steffens, Vizepräsident für Forschung der OTH Regensburg, begrüßt wurde. Prof. Dr. Steffens betonte die Bedeutung von Ethik in einer technologisch fortschreitenden Gesellschaft und nannte sensible Forschungsthemen an der OTH, wie den Einsatz von Telepräsenzrobotern in der Pflege und KI-gestützte medizinische Diagnosen.
Er nannte einige Themen an der OTH Regensburg, die eine sensible Bewertung erfordern: der Einsatz von Telepräsenzrobotern in der Pflege und zur Unterstützung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten. KI-gestützte Diagnose von Speiseröhrenkrebs, maschinelles Lernen in der Chirurgie oder die Auswirkung von psychischem Stress auf die Muskelansteuerung. Bereits heute laufen rund 190 Promotionsvorhaben in den Laboren der OTH Regensburg, viele im Bereich Gesundheit, Künstliche Intelligenz und Sozialforschung.
Die GEHBa bewertet Forschungsprojekte und Fachpublikationen nach den Prinzipien Autonomie, Schadensvermeidung, Fürsorge und Gerechtigkeit. Dies bietet Forschenden der 15 Mitgliedshochschulen und dem HTK Bamberg wichtige Orientierung und ermöglicht die Vorlage unabhängiger Ethikvoten, die von Förderträgern verlangt werden. Die GEHBa stärkt das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Hochschulen und deren gesellschaftliche Verantwortung.
Die Diskussionen beim Treffen umfassten normative Anforderungen an Promotionen, die Rolle der GEHBa bei der Institutionalisierung ethischer Grundsätze und die Unterstützung durch bayerische Hochschulleitungen. Das Treffen endete mit einer offenen Diskussion über zukünftige Projekte, wobei verschiedene Ideen und Vorschläge eingebracht wurden. Prof. Dr. Karsten Weber und Dr. Martin Schmieder, Organisatoren des Treffens, waren zufrieden mit dem Verlauf und den Ergebnissen. Mehr Informationen zur GEHBa gibt es unter www.gehba.de.